Metropolenschafe
Der deutscheste aller deutschen Flüsse zeigt sich mal wieder von seiner schönsten Seite. Die Wolltiere laben sich an frühjährlichen Leckerlis, ob nun die gute, alte Heidschnucke, das Merino oder das Schwarzköpfige. Hier ist Platz für alle in dieser Stadt.
Und so tummeln sie, und rennen sie und fahren sie von hier nach dort. Die dreckig-weißen Brüder am andern Ufer fahren zwar weniger – sie können wohl nicht, aber ihre zweibeinigen Art- und so häufig erscheinenden Seelengenossen umso mehr. Und da schwimmen im reißenden Strom so anstrengend ist und auch derbe unpraktisch, hat man diese Wunderwerke erschaffen. Diese urteutonische Fähigkeit! Zumindest schreibt man in weiten Fernen des Erdballs das Vermögen, ingenieurstechnische Großleistungen vollbringen zu können, der germanischen Rasse zu. Also den Sachsen, Allamannen, Franken, Markomannen, Burgunden und wie sie noch alle heißen. Na gut, die Burgunden können nix mehr bauen, hat Kriemhild in trügerischem Vorsatz erst Siegfried, dann Hagen und somit ihr gesamtes Völkchen in den Untergang geführt, so dass schlussendlich der herzensgute Hildebrand sich der Teilung ihres Körpers annehmen musste. Ein Jammer.
Um die Teilung von Landstrichen durch gemeine Wasserrinnen jedenfalls halbwegs auszubügeln, haben wir gelernt zu bauen, was das Zeug hält. Wir Deutschen. Ok, wir haben ein wenig bei den Römern abgeschaut. Der fleissige Vitruv hat eben alles so gut aufgeschrieben für uns. Warum das Rad zwei mal erfinden. Und dass der es über die Griechen von den Arabern geklaut hat – wat solls. Wir, einzig wir sind wahrhaft fähig Brücken zu schlagen! Und so tummeln sie und rennen sie und fahren sie Dank dieser anmutigen, großartigen und zumeist wunderschönen Geschöpfe Arabiens.
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